KSV-Senioren verteidigen Team-Titel

Bei den „German Masters“ holen Stefan Senft und Ingo Kriesinger auch im Einzel Gold

ZEITZ – Zum Saisonabschluss haben es die Slalom-Kanuten des Kanu-Sport-Vereins Bad Kreuznach noch einmal richtig krachen lassen. Gleich drei Titel bei den Deutschen Meisterschaften der Senioren bescherten dem KSV in Zeitz die erfolgreichsten „German Masters“ der Vereinsgeschichte.

Die erste Goldmedaille für den KSV erkämpfte sich Stefan Senft bei den Senioren B (40-49 Jahre). Bereits im ersten Lauf war Senft in seinem Rennen mit der schnellsten Fahrzeit unterwegs, zwei Torstabberührungen verhinderten jedoch die Führung. Der zweite Durchgang war dann zwar eine Sekunde langsamer, aber dafür fehlerfrei. So siegte der 46jährige KSV-Trainer am Ende mit gut zwei Sekunden Vorsprung vor David Krajnik (KST Rhein-Ruhr) und Thomas Schütz (MKV Berlin). „Die Slalomstrecke auf der Weißen Elster scheint mir gut zu liegen“, freute sich Senft, der vor sieben Jahren an gleicher Stelle seinen letzten Masters-Titel im Kajak-Einer gewonnen hatte.

Vereinskamerad Ingo Kriesinger, der erstmals in der Altersklasse der Senioren C (50-59 Jahre) startete, setzte in eindrucksvoller Manier seine Erfolgsserie aus der B-Klasse fort und fuhr mit der Regattabestzeit von 77,77 Sekunden erneut zum DM-Titel – mittlerweile zum vierten Mal in Folge. Damit lag er im 36 Teilnehmer starken Feld mehr als drei Sekunden vor dem ehemaligen Weltmeister und Olympia-Dritten von Atlanta Thomas Becker aus Dormagen.

Bei den Senioren D (60-69 Jahre) erreichte RKV-Kanute Alexander Kagan einen schönen fünften Rang, eine knappe Sekunde und damit einen Platz vor KSVler Bernhard Schaut, der ebenfalls einen klasse Wettkampf absolvierte. Irina Zaikina (RKV) wurde bei den Seniorinnen C Zwölfte.

In der jüngsten Seniorenklasse A (32-39 Jahre) kam Rüdiger Eigelsbach, der sich im KSV auch als Nachwuchstrainer engagiert, mit soliden Läufen auf einen guten achten Platz. Eigelsbachs Fokus lag jedoch vor allem auf dem Team-Wettbewerb, bei dem er zusammen mit Kiesinger und Senft als Titelverteidiger an den Start ging. Und wie schon im Vorjahr war Eigelsbachs Kampfgeist im Mannschaftsrennen kaum zu überbieten. „Wir haben Rüdiger wieder in die Mitte genommen“, erklärte Stefan Senft die Überlegungen, wer an welcher Position fährt. „Da wird er quasi von Ingo gezogen und ich drücke von hinten. So ist er wieder einmal über sich hinausgewachsen.“

Mit dieser Taktik, einem fehlerfreien Lauf und der schnellsten Fahrzeit paddelte das KSV-Trio schließlich unter 22 Teams vor der Renngemeinschaft Sachsen-Anhalt und dem WSF Köln zum erneuten Titelgewinn. Und das in einem sehr engen Rennen, bei dem die ersten acht Mannschaften allesamt ohne Strafsekunden unterwegs waren. „Mit einer Berührung wäre es schon Rang drei gewesen, mit noch einer Platz vier“, erläuterte Senft. Im Ziel konnte Rüdiger Eigelsbach die Titelverteidigung kaum fassen, weinte Tränen vor Glück. „Das war schon sehr emotional“, sagte Eigelsbach anschließend bei der Siegerehrung. „Ich bin glücklich und dankbar, dass ich das mit Stefan und Ingo erleben darf.“ Sein Ziel für die nächsten „German Masters“ ist klar: „Da versuchen wir den Hattrick.“ (sts)

WM-Gold und Bronze für Ricarda Funk

KSV-Athletin gewinnt bei den Kanu-Slalom-Weltmeisterschaften  Gold mit der Mannschaft und Bronze im Kajak-Einer

Weltcup-Gesamtsiegerin Ricarda Funk paddelte zum sechsten Mal in einem Einzelrennen dieser internationalen Saison aufs Podium. Hinter Jessica Fox (Australien) und Jana Dukatova aus der Slowakei gewann sie zum Abschluss eines langen Wettkampfjahres Bronze. Im Ziel zollte sie zunächst der souveränen Leistung der neuen Weltmeisterin Respekt: „Jessy hatte einen erstklassigen Lauf hingelegt. Ich wusste, um das zu schaffen, muss man gutes Wasser haben und es muss wirklich alles perfekt sein. Ich wollte aber die Linie fahren, die ich mir vorgenommen habe, die Linie, die für mich passt, egal, was die anderen machen. Das hat sich ausgezahlt, ich habe Bronze gewonnen und ich bin megahappy. Das war für mich eine Saison, die schwer zu toppen ist“, strahlte die 25-Jährige Sportsoldatin. Teamkameradin Lisa Fritsche (Halle) belegte Rang sechs, Jasmin Schonberg aus Hamm, wurde im Halbfinale 14.

Weltmeisterin wurde die Top-Athletin des KSV Bad Kreuznach mit der Mannschaft der Damen Kajak-Einer. Ricarda Funk, Jasmin Schornberg und Lisa Fritsche paddelten im voll besetzten Wildwasserstadion von Pau die zweitschnellste Zeit, blieben dabei aber fehlerfrei. Das deutsche Trio war bereits als vierte von 17 Mannschaften auf den Kurs gegangen, konnte bis zum Schluss die Führung halten und gewann vor den Mannschaften Österreichs und Australiens mit einem gut abgestimmten und flüssigen Lauf.