GELUNGENER OLYMPIA-TEST IN TOKIO

Ricarda Funk vom KSV Bad Kreuznach siegt beim Olympia-Testlauf im Einer-Kajak der Frauen

Nachdem der 21. Taifun der Saison über Tokio hinweggefegt war und für einen Abbruch der Qualifikationswettkämpfe gesorgt hatte, war der Rheinländerin Ricarda Funk mit Siegen im Halbfinale und Finale die Olympia-Generalprobe gelungen. „Das war ein außergewöhnlich schwerer Kurs“, erklärte Funk. „Die Streckendesigner haben wirklich alles aus der Strecke herausgeholt; von daher kann ich mit nur einem Fehler zufrieden sein.“

Funk kassierte nach einer Torstabberührung im mittleren Abschnitt 2 Strafsekunden und startete eine Aufholjagd. Am Ende siegte die KSV-Athletin mit einem Vorsprung von 1,07 Sekunden vor der Tschechin Amalie Hilgatova. Die Neuseeländerin Luuka Jones (+1.56) wurde Dritte.

Die 200 Meter lange künstliche Wildwasserstrecke des Kasai Canoe Slalom Center wurde eigens für die Olympischen Spiele 2020 erbaut und liegt nahe am Zentrum Tokios. Während der Spiele finden dort an sechs Wettkampftagen die vier Entscheidungen um die Medaillen im Kanu-Slalom statt: Kajak (K1) Männer und Frauen sowie Canadier (C1) Männer und Frauen.
Ergebnisse:
–  1 FUNK Ricarda GER 2 103.28  0.00 –  2 HILGERTOVA Amalie CZE 2 104.35 +1.07 –  3 JONES Luuka NZL 0 104.84 +1.56

Sebastian Palluk holt USA-Titel im Kanu-Polo

KSV-Kanute siegt mit den San Francisco „Pelicans“ im Finale der US Championships

AUSTIN – Sebastian Palluk vom KSV Bad Kreuznach hat mit den San Francisco „Pelicans“ bei der US-amerikanischen Meisterschaft, den „US Championships 2019“ im Kanu-Polo den Titel errungen.

Mangels Kanu-Slalom-Möglichkeiten um San Francisco spielt Palluk, den es beruflich nach Kalifornien verschlagen hat, seit 2015 Kanu-Polo. Mit seinem Team aus San Francisco schaffte es der 30-Jährige in dieser Saison bis in die Endausscheidungen, die nun in Austin/Texas ausgetragen wurden. Im dortigen Finale standen sich schließlich die „SF Pelicans“ und die als Lokalmatadoren klar favorisierten „Aquabats“ aus Austin gegenüber. Nach den ersten beiden Halbzeiten (jeweils 10 Minuten) stand es 1:1, so dass es in der Verlängerung eine „Golden Goal“-Entscheidung geben musste. Am Sieg für die „Pelicans“ hatte Sebastian Palluk schließlich maßgeblichen Anteil. Sein präzises Zuspiel war die entscheidende Vorarbeit für den Treffer zum 2:1.

„Ich bin wirklich glücklich, dass das Team hier existiert“, sagt Palluk. „Sonst würde ich gar nichts mehr auf dem Wasser machen.“ Dabei hofft er, dass irgendwann auch wieder mehr Slalom drin ist. Vielleicht ist er ja in einem Jahr beim Heimspiel der „German Masters“, den Deutschen Meisterschaften der Senioren, in Bad Kreuznach dabei, die der KSV am 10. Oktober 2020 am Salinenwehr ausrichten wird. Die entsprechende Altersklasse der Senioren A hätte Palluk dann erreicht. (sts)

————————————————————————————

Wer sich die letzten Minuten der Entscheidung ansehen möchte: https://youtu.be/h2dc236BJSs

Sebastian ist am großen weißen Helm zu erkennen. Sein präzises Zuspiel (ab Minute 1:14) war die Vorarbeit zum Golden Goal der „Pelicans“ (Mannschaft mit den roten Westen).

Gold und Bronze bei den „German Masters“

Ingo Kriesinger holt DM-Titel – Stefan Senft wird Dritter

NEUSS – Mit einer Gold- und einer Bronze-Medaille bei den „German Masters“, den Deutschen Meisterschaften der Senioren, beenden die Slalom-Kanuten des KSV Bad Kreuznach eine überaus erfolgreiche Wettkampfsaison.

Den Titel sicherte sich dabei Ingo Kriesinger in der Altersklasse der Senioren C (50-59 Jahre). Der Routinier, der im August bereits für Belgien Gold bei den „European Masters“ im italienischen Ivrea gewann, war auch auf der Erft nicht zu schlagen. Dabei war der Sieg mit nur einer knappen Sekunde vor dem Kölner Richard Bender diesmal jedoch denkbar knapp. „Es lief einfach nicht rund“, haderte Kriesinger, der in beiden Läufen mindestens ein Tor berührte, trotz des DM-Titels mit sich selbst. Dennoch: „Ingo ist so fit und hat mächtig Gas gegeben, so dass er die kleinen Ecken wieder herausfahren konnte“, resümierte Team-Kollege Stefan Senft und ergänzte: „Das zeichnet ihn aus.“

Senft, der bei den Senioren B (40-49 Jahre) an den Start ging, konnte mit seiner eigenen Leistung sehr zufrieden sein. Er blieb in allen Läufen fehlerfrei und gewann Bronze hinter dem Hanauer Markus Stroß und David Krajnik vom KST Rhein-Ruhr. „Das war für mich das maximale Ergebnis und das, was ich mir vorgenommen hatte“, strahlte der KSV-Trainer, der damit seinen Erfolg vom vergangenen Jahr wiederholte.

Horst Schröder, der wie Kriesinger bei den Senioren C startete, kam im 30 Teilnehmer großen Feld auf Rang 17. Im Mannschaftsrennen paddelte er zusammen mit Senft und Kriesinger unter 18 Teams auf einen feinen siebten Platz.

2020 könnten die „German Masters“ nach 14 Jahren wieder in Bad Kreuznach stattfinden. Der KSV hat sich um die Ausrichtung beworben. Die Entscheidung, ob die nächsten Deutschen Meisterschaften der Senioren für die Kanuten von der Nahe ein „Heimspiel“ werden, fällt bei der Ressorttagung des Deutschen Kanu-Verbandes noch in diesem Oktober. (sts)

FUNK HOLT QUOTENPLATZ BEI WM IN SPANIEN

Funk verpasst ihre dritte WM-Medaille holt aber Olympia-Startplatz im Einer-Kajak

Bei der Kanuslalom-WM im spanischen Seu d’Urgell ging es nicht nur um Medaillen, sondern auch um einen der 18 Nationenstartplätze für Olympia.

Ricarda Funk vom KSV Bad Kreuznach war schnellste im Halbfinale der Frauen-Kajaks, landete aber am Ende nur auf Rang fünf. Sie fuhr etwas mit angezogener Handbremse, denn sie hätte den bereits sicher geglaubten Startplatz auf der Zielgeraden noch verlieren können. Grund war die umstrittene Doppelstarter-Regelung, da Doppelstarterin Elena Apel (Augsburg) ebenfalls in das Kajak-Finale eingezogen war. Hätte Apel den Quotenplatz auf sich verbucht und am nächsten Tag im Einercanadier auch, hätte Deutschland in einer der beiden Disziplinen einen Olympia-Platz zurückgeben müssen.

Dennoch zeigte sich Funk mit dem Ergebnis zufrieden. „Sicher hätte ich auch gern eine Medaille gehabt, aber so ist das in unserem Sport. Und mein großes Ziel habe ich erreicht“, so Funk. „Mich hat das Ganze mit der Quotenplatzregelung und den Doppelstartern ganz schön beschäftigt, deshalb musste ich heute unbedingt bestes deutsches Boot werden und daher etwas auf Sicherheit fahren“.

Weltmeisterin wurde Eva Tercelj aus Slovenien, Silber ging an die Titelverteidigerin Jessica Fox (Australien) und Bronze holte sich die Neuseeländerin Luuka Jones.